Nach Jahren der Krise und mehrfachen Neuausrichtungen könnte die Voltabox AG (DE000A2E4LE9) nun tatsächlich einen nachhaltigen Turnaround einleiten. Mit der Veröffentlichung des Zwischenabschlusses für das erste Quartal 2025 präsentiert sich erstmals die neue, grundlegend veränderte Konzernstruktur nach dem Verkauf der Hochvolt-Batterieaktivitäten und dem Erwerb der EKM Elektronik GmbH. Das überraschend positive Konzernergebnis von 2,0 Mio. Euro wurde allerdings maßgeblich durch Einmaleffekte aus Veräußerungen begünstigt.
Der große Umbau bei Voltabox
Die EKM Elektronik GmbH, spezialisiert auf komplexe Elektroniklösungen, bildet seit März 2025 das neue Kerngeschäft des Konzerns. Der Konzernumsatz belief sich im ersten Quartal auf 3,1 Mio. Euro, wovon 1,7 Mio. Euro auf die zeitanteilig konsolidierte EKM entfielen. Ohne den Einmaleffekt aus dem Verkauf der aufgegebenen Geschäftsbereiche hätte das EBITDA der fortgeführten Geschäftsbereiche bei -0,3 Mio. Euro gelegen – eine Zahl, die die operativen Herausforderungen noch deutlich macht.
Die Bilanzsumme hat sich durch die Übernahme der EKM und deren Vermögenswerte dramatisch erhöht – von 5,7 Mio. Euro Ende 2024 auf nun 43,9 Mio. Euro. Auch die Liquiditätssituation hat sich verbessert mit liquiden Mitteln von 12,2 Mio. Euro (Ende 2024: 2,1 Mio. Euro). Die Finanzierung der EKM-Akquisition erfolgte durch ein Nachrangdarlehen der Geraer Batterie-Dienst GmbH in Höhe von 28,7 Mio. Euro.
Die Basis für nachhaltigen Erfolg?
Trotz eines nominell negativen Eigenkapitals von -0,7 Mio. Euro ergibt sich unter Berücksichtigung der gewährten Nachrangdarlehen ein „wirtschaftliches Eigenkapital“ von 33,0 Mio. Euro – eine kreative, aber nachvollziehbare Darstellung. Der Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit entwickelte sich mit 2,4 Mio. Euro positiv.
Für das laufende Geschäftsjahr erwartet der Vorstand bei den fortgeführten Geschäftsbereichen einen Gesamtumsatz zwischen 15 und 20 Millionen Euro sowie ein EBITDA von 0 bis 1 Million Euro. Diese Prognose wirkt realistisch, vielleicht sogar vorsichtig – was nach den Enttäuschungen der Vergangenheit ein kluger Ansatz sein könnte.
Die eigentliche Frage bleibt: Hat Voltabox mit der Konzentration auf EKM endlich das richtige Geschäftsmodell gefunden? Die kommenden Quartale werden zeigen, ob die neue Strategie tatsächlich trägt oder ob es sich nur um einen weiteren Zwischenschritt in der wechselvollen Unternehmensgeschichte handelt.