Das dritte Quartal ist für YOC (ISIN DE0005932735) zum Stolperstein geworden. Die Berliner Mobile-Advertising-Spezialisten mussten ihre Jahresprognose deutlich kappen. Das operative Ergebnis lag mit 0,6 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert von 0,8 Millionen Euro. Die Börse dürfte diese Ad-hoc-Mitteilung nicht gerade mit Begeisterung aufgenommen haben.
Umsatz steigt, Marge bröckelt
Die Zahlen offenbaren ein zwiespältiges Bild. Während der Umsatz im dritten Quartal auf 9,5 Millionen Euro zulegte und damit über dem Vorjahreswert von 8,1 Millionen Euro lag, konnte die Profitabilität nicht mithalten. Der Grund liegt in einer rückläufigen Rohertragsmarge. Das bedeutet: YOC hat zwar mehr verkauft, aber unter dem Strich weniger verdient.
Solche Entwicklungen sind im digitalen Werbegeschäft keine Seltenheit. Oft führt intensiver Wettbewerb dazu, dass Preise unter Druck geraten. Oder Kunden fordern günstigere Konditionen. Der Vorstand gibt sich zwar zuversichtlich, dass diese Faktoren das vierte Quartal nicht mehr belasten werden. Doch ob das Vertrauen gerechtfertigt ist, muss sich erst noch zeigen.
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YOC senkt Erwartungen merklich
Die neue Prognose liegt deutlich unter der alten. Statt eines EBITDA zwischen 5,5 und 6,5 Millionen Euro erwartet YOC nun nur noch 4,0 bis 5,0 Millionen Euro. Das ist eine Absenkung von bis zu 38 Prozent am unteren Ende. Auch beim Konzernergebnis wurden die Erwartungen reduziert: Statt 3,5 bis 4,5 Millionen Euro rechnet der Vorstand jetzt mit 1,0 bis 2,0 Millionen Euro.
Immerhin bleibt die Umsatzprognose unverändert bei 39 bis 41 Millionen Euro. Das zeigt zumindest, dass die Nachfrage nach den Produkten weiterhin vorhanden ist. Dennoch stellt sich die Frage nach der Preissetzungsmacht von YOC.
Vertrauen muss zurückgewonnen werden
Für Anleger ist die Situation unangenehm. Prognosesenkungen mitten im Jahr sorgen selten für Freude. Besonders dann nicht, wenn das Geschäftsjahr eigentlich gut lief. Der vollständige Quartalsbericht am 17. November wird mehr Klarheit bringen müssen. Dann sollte der Vorstand genau erläutern, warum die Rohertragsmarge so stark gelitten hat und wie man gegensteuert.
YOC bleibt ein interessanter Nischenplayer im Mobile-Advertising-Markt. Doch die aktuelle Entwicklung zeigt: Auch in Wachstumsmärkten gibt es keine Garantien. Anleger sollten abwarten, wie sich das vierte Quartal entwickelt, bevor sie neue Schlüsse ziehen.







