Die aap Implantate AG (DE000A3H2101) sorgt mit ihrer jüngsten Ad-hoc-Meldung für Stirnrunzeln. Das EBITDA für 2024 fällt schlechter aus als prognostiziert, und der Konzernabschluss verzögert sich. Für Anleger des Berliner Medizintechnikunternehmens sind das gleich mehrere schlechte Nachrichten auf einmal. Die Aktie steht ohnehin unter Druck, und solche Meldungen helfen nicht gerade dabei, das Vertrauen zu stärken.
EBITDA verfehlt eigene Prognose deutlich
Ursprünglich hatte das Berliner Medizintechnikunternehmen ein EBITDA zwischen minus 0,5 und plus 0,5 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Nun werden es minus 0,85 Millionen Euro. Das ist eine herbe Enttäuschung für Anleger und Management. Einmalige Belastungen machten dem Unternehmen einen Strich durch die Rechnung. Diese Abweichung von der erst im November 2024 angehobenen Prognose wirft Fragen zur Planungsqualität auf. Warum wurden diese Belastungen nicht früher erkannt? Das Management muss sich kritische Fragen zu seiner Prognosefähigkeit gefallen lassen.
aap Implantate kämpft mit Sondereffekten
Immerhin beruhigt das Management die Gemüter teilweise. Das um Einmaleffekte bereinigte EBITDA soll minus 0,2 Millionen Euro betragen. Das läge im ursprünglich prognostizierten Korridor. Trotzdem bleiben Fragezeichen über der operativen Entwicklung. Warum tauchen solche Sonderbelastungen erst im Jahresabschluss auf? Das wirft Fragen zur Qualität der unterjährigen Berichterstattung auf. Anleger haben ein Recht auf zeitnahe und zuverlässige Informationen. Die wiederholten Nachbesserungen bei den Prognosen sind alles andere als vertrauensbildend. Das Unternehmen muss dringend an seiner Glaubwürdigkeit arbeiten.
Verzögerung beim Konzernabschluss
Besonders ungewöhnlich ist die Verschiebung des geprüften Konzernabschlusses auf Juli 2025. Als Grund nennt aap den noch nicht abgeschlossenen Prüfungsprozess inklusive ESEF-Tagging. Am 30. Juni sollen immerhin vorläufige, ungeprüfte Konzernzahlen veröffentlicht werden. Das wirkt nicht gerade vertrauensbildend. Anleger sollten die endgültigen Zahlen abwarten, bevor sie Investitionsentscheidungen treffen. Solche Verzögerungen sind in der Regel ein Warnsignal. Sie deuten oft auf komplexere Probleme hin, als das Unternehmen zugeben möchte. Die Kombination aus verfehlten Prognosen und verspäteten Abschlüssen ist für Nebenwerte-Investoren ein klassisches Warnsignal.