Krypto-Reserven im Corporate Treasury? Was bei Tesla und MicroStrategy schon länger Thema ist, macht jetzt auch Advanced Blockchain AG (DE000A0M93V6). Der Berliner Blockchain-Inkubator baut strategische Reserven in Bitcoin und Ethereum auf.
Die neue Treasury-Strategie
Im zweiten Quartal hat Advanced Blockchain 1,2 Bitcoin für durchschnittlich 88.409 Dollar gekauft. Dazu kommen 44 Ethereum-Token für je 2.437 Dollar. Macht zusammen einen aktuellen Marktwert von rund 245.000 Dollar – nicht gerade ein Riesenbetrag für ein börsennotiertes Unternehmen.
Die Finanzierung kam aus „überschüssiger Liquidität“ durch Staking-Prämien und Token-Unlocks. Klingt nach einer durchdachten Strategie: Statt die Gewinne aus dem Krypto-Geschäft gleich wieder in riskante Altcoins zu stecken, setzt das Management auf die etablierten „Blue Chips“ der Krypto-Welt.
Absicherung gegen Altcoin-Volatilität
COO Hatem Elsayed spricht von einer „konservativen Absicherung gegen die Volatilität der Altcoin-Bestände“. Das macht durchaus Sinn. Wer sein Geld mit spekulativen Blockchain-Projekten verdient, sollte einen Teil der Gewinne in stabileren Assets parken.
Bitcoin und Ethereum gelten mittlerweile als die sichersten Häfen im Krypto-Universum. Zumindest relativ gesehen. Advanced Blockchain plant weitere Zukäufe über Cost-Averaging-Strategien. Das bedeutet: regelmäßige Käufe zu verschiedenen Kursen, um das Timing-Risiko zu reduzieren.
Mehr als nur Krypto-Käufe
Parallel arbeitet Advanced Blockchain an neuen Projekten. Ein strategischer Partner soll bei der Expansion in globalen Krypto-Handel und Tokenisierung realer Assets helfen. Auch ein DePIN-Projekt (dezentrale physische Infrastruktur) steht auf der Agenda.
Weniger erfreulich: Das Unternehmen sieht sich mit „falschen und unbegründeten Aussagen“ in sozialen Medien konfrontiert. Einige Aktionäre haben sich sogar an die BaFin gewandt. Das zeigt, wie rau der Wind in der Krypto-Branche weht. CFO Maik Laske betont die Bedeutung von „Governance und Compliance“ – zu Recht.
Die Bitcoin- und Ethereum-Käufe sind jedenfalls ein Zeichen dafür, dass Advanced Blockchain seine Hausaufgaben macht und nicht nur auf den nächsten Hype setzt.