Das Leverkusener Biopharma-Unternehmen hat seine amerikanischen Aktivitäten verkauft. Die Transaktion soll Kosten senken und Risiken eliminieren. Doch was bleibt übrig?
Klarer Schnitt mit Folgen
Die Biofrontera AG (ISIN: DE000A4BGGM7) hat den Verkauf ihrer US-Vermögenswerte an Biofrontera Inc. abgeschlossen. Übertragen wurden sämtliche Rechte, Strukturen und Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit den Produkten Ameluz und RhodoLED. Dazu gehören die Zulassungen, Herstellungsrechte und das zugehörige Personal.
Der Deal basiert auf einem im Juni unterzeichneten Term Sheet. Biofrontera Inc. übernimmt alle Risiken und Verpflichtungen aus dem laufenden Rechtsstreit mit Sun Pharmaceutical Industries. Das ist wichtig, denn dieser Konflikt belastete die Bilanz. Ab dem 1. Juni 2025 trägt Biofrontera Inc. sämtliche Rechtskosten und eventuelle Strafzahlungen. Das entlastet die deutsche Muttergesellschaft erheblich.
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Beteiligung statt operativer Kontrolle
Als Gegenleistung erhält die Biofrontera AG eine zehnprozentige Beteiligung an Biofrontera Inc. Hinzu kommt ein Earn-out auf die US-Umsätze von Ameluz. Je nach Umsatzvolumen fließen monatlich 12 oder 15 Prozent an die deutsche Gesellschaft. Diese Regelung gilt bis zum Ablauf der Patente im Jahr 2043.
Allerdings gibt es eine Untergrenze. Bei Jahresumsätzen unter fünf Millionen US-Dollar entfällt der Earn-out komplett. Die Beteiligung enthält zudem eine einjährige Verwässerungsschutzklausel. Das operative Übergangsprozedere soll bis Ende des ersten Quartals 2026 abgeschlossen sein.
Konzentration auf Europa birgt Chancen und Risiken
Mit der Transaktion erreicht Biofrontera die vollständige Unabhängigkeit von der US-Performance. CFO Pilar de la Huerta betont, dass sich das Unternehmen künftig auf das Europageschäft konzentriert. Die Kostenstruktur wird deutlich entlastet. Die rechtlichen Risiken sind eliminiert.
Allerdings bedeutet der Verkauf auch einen Umsatzrückgang. Die Frage ist, ob das Europageschäft stark genug ist, um die Lücke mittelfristig zu füllen. Biofrontera positioniert sich als führendes europäisches Unternehmen im Bereich verschreibungspflichtiger Dermatologiepräparate. Ob diese Strategie aufgeht, wird sich zeigen. Die Struktur ist nun effizienter, aber auch kleiner. Das kann Chance und Risiko zugleich sein. Anleger sollten die weitere Entwicklung aufmerksam verfolgen.







