Encavis (DE000609500) erweitert sein Portfolio um zwei deutsche Windparks mit insgesamt 59 Megawatt Leistung. Auf den ersten Blick wirkt das wie Business as usual für den Hamburger Wind- und Solarparkbetreiber. Doch bei genauerem Hinsehen zeigt dieser Zukauf eine bemerkenswerte Strategie.
Zwei Parks, ein starkes Signal
Der Windpark in Zeven zwischen Hamburg und Bremen besteht aus acht Vestas-Anlagen mit je 6,0 MW und wird jährlich rund 139 Gigawattstunden grünen Strom erzeugen. Der Windpark in Raßlitz, etwa 35 Kilometer westlich von Dresden, verfügt über zwei Enercon-Anlagen mit je 5,56 MW und produziert 36 GWh pro Jahr.
Beide Parks haben ihre Stromabnahme über EEG-Einspeisetarife mit 20 Jahren Laufzeit gesichert. Das bedeutet planbare Erträge – ein wichtiger Baustein für die langfristige Strategie des Unternehmens.
Encavis zeigt Kontinuität bei Partnerschaften
Besonders interessant ist die Fortsetzung der Zusammenarbeit mit der Energiequelle GmbH. Erst vor wenigen Wochen hatte Encavis von demselben Partner einen Windpark in Bad Gandersheim mit 5,6 MW erworben. Diese Kontinuität zeigt, dass beide Seiten von der Partnerschaft profitieren.
Energiequelle kann sich auf einen verlässlichen Abnehmer für ihre Projekte verlassen, während Encavis Zugang zu qualitativ hochwertigen Windparks erhält. Solche langfristigen Partnerschaften sind in der volatilen Erneuerbare-Energien-Branche Gold wert.
Deutschland bleibt wichtiger Markt
Trotz aller Diskussionen um Standortnachteile und Bürokratie zeigt Encavis mit diesen Akquisitionen, dass Deutschland weiterhin ein wichtiger Markt bleibt. Die geografische Streuung zwischen Niedersachsen und Sachsen sorgt für eine gute Risikoverteilung bei unterschiedlichen Windverhältnissen.
Encavis setzt auf bewährte Qualität
Mit Vestas und Enercon setzt Encavis auf bewährte Anlagenhersteller. Beide stehen für Qualität und Zuverlässigkeit – wichtige Faktoren für die langfristige Rentabilität der Windparks. Die Nabenhöhen von 120 Metern und Rotordurchmesser von 160 Metern entsprechen dem aktuellen Stand der Technik.
Der Zukauf mag auf den ersten Blick unspektakulär wirken, aber er zeigt die solide Wachstumsstrategie von Encavis. Statt auf riskante Experimente zu setzen, baut das Unternehmen sein Portfolio kontinuierlich mit qualitativ hochwertigen Projekten aus. In einem Markt, der oft von Hektik geprägt ist, kann diese Besonnenheit durchaus von Vorteil sein.