Energiekontor (DE0005313506) hat ein deutsches Windparkprojekt an mehrere Privatinvestoren verkauft. Das Projekt Drensteinfurt-Rieth verfügt über elf Megawatt Leistung und ist der zweite Projektverkauf in diesem Jahr. Doch warum verkauft der Bremer Projektentwickler überhaupt?
Geschäftsmodell mit zwei Standbeinen
Energiekontor verfolgt eine Doppelstrategie. Einerseits entwickelt und verkauft das Unternehmen Windparks an externe Investoren, andererseits baut es den eigenen Parkbestand auf. Der Verkauf von Drensteinfurt-Rieth fügt sich in die erste Kategorie ein.
CEO Peter Szabo erklärt die Strategie: Der Verkauf liefert wichtige Ergebnisbeiträge für das laufende Geschäftsjahr. Gleichzeitig arbeitet Energiekontor am Ausbau des konzerneigenen Bestands für regelmäßig wiederkehrende Erträge.
Starke Verkaufsaktivität in 2025
Bereits Anfang Juni verkaufte Energiekontor ein schottisches Ready-to-build-Projekt. Zwei weitere Transaktionen befinden sich in den letzten Zügen, weitere Verkaufsverhandlungen laufen. Das zeigt eine bemerkenswerte Aktivität im Verkaufsgeschäft.
Die Frage ist: Verkauft Energiekontor die Projekte zu guten Preisen oder ist der Verkaufsdruck zu hoch? Immerhin konkurriert das Unternehmen mit vielen anderen Projektentwicklern um die Gunst der Investoren.
Energiekontor setzt auf bewährte Technik
Der Windpark Drensteinfurt-Rieth wird mit zwei Enercon E-160 EP5 Anlagen ausgestattet. Diese verfügen über eine Nabenhöhe von 120 Metern und einen Rotordurchmesser von 160 Metern. Die Anlagen entsprechen dem aktuellen Stand der Technik und sollten zuverlässig arbeiten.
Mit 24 Gigawattstunden Jahresertrag kann der Park rechnerisch mehr als 7.000 Haushalte versorgen und über 18.000 Tonnen CO2 einsparen. Das ist eine ordentliche Leistung für die Investoren.
EEG-Zuschlag sichert Erträge
Wichtig für die Käufer: Das Projekt verfügt über einen EEG-Zuschlag aus der August-Ausschreibung 2024. Das sichert die Erträge für 20 Jahre und macht das Investment kalkulierbar. Ab Inbetriebnahme profitiert der Park von Energiekontors Betriebsführungserfahrung.
Energiekontor baut eigenen Bestand aus
Parallel zum Verkaufsgeschäft baut Energiekontor den eigenen Bestand aus. Derzeit betreibt das Unternehmen 39 Parks mit 444 Megawatt Gesamtleistung. Weitere 160 Megawatt befinden sich im Bau.
Diese Strategie ist klug. Während Projektverkäufe volatile Erträge bringen, sorgt der Eigenbestand für stabile, wiederkehrende Einnahmen. Das macht das Geschäftsmodell insgesamt robuster.
Die Verkaufsaktivität zeigt, dass Energiekontor seine Projekte erfolgreich vermarkten kann. Ob die Preise stimmen, bleibt abzuwarten. Wichtig ist, dass das Unternehmen nicht nur verkauft, sondern auch den eigenen Bestand systematisch ausbaut. So behält es langfristig die Balance zwischen schnellen Erfolgen und nachhaltigen Erträgen.