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Gastbeitrag: Lokaler Fokus, globale Lücke? Wie sieht die Zukunft der ESG-Start-up-Landschaft in Europa aus?

Juni 11, 2025
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Gastbeitrag: Lokaler Fokus, globale Lücke? Wie sieht die Zukunft der ESG-Start-up-Landschaft in Europa aus?

Jessica Camus, Chief Corporate Affairs & Sustainability Officer, Diginex Ltd.

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Die europäische ESG-Start-up-Landschaft entwickelt sich dynamisch, vor allem im Bereich lokalisierter Nachhaltigkeitslösungen für den Mittelstand. Doch trotz regulatorischer Vorreiterrolle droht eine gefährliche Fragmentierung: Während europäische Anbieter oft national geprägt sind und Compliance und Detailtiefe fokussieren, mangelt es an international anschlussfähigen, skalierbaren Lösungen. Der Anspruch Europas, als ESG-Vorreiter zu gelten, lässt sich nur durch internationale Vernetzung und Standardisierung auch auf globaler Ebene verwirklichen.

ESG-Berichterstattung hat sich in den letzten Jahren von einem freiwilligen Berichtsinstrument zu einem zentralen Bestandteil unternehmerischer Rechenschaftspflicht entwickelt – insbesondere in Europa. Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die EU-Taxonomie und die European Sustainability Reporting Standards (ESRS) setzen – trotz einiger Anpassungen – neue Maßstäbe. Gleichzeitig steigen die Anforderungen von Investoren, Banken und Ratingagenturen weltweit. ESG ist damit längst kein „Nice to have“ mehr, sondern ein wirtschaftlicher Imperativ – und ein Wachstumsmarkt, der Start-ups enorme Chancen bietet.

Europäische Start-ups: Starke Lösungen für regionale Anforderungen

In Deutschland und vielen Teilen Europas hat sich ein facettenreiches Ökosystem aus ESG-Start-ups etabliert, die speziell auf regionale Anforderungen zugeschnittene Lösungen entwickeln. Sie helfen Mittelständlern, ihre Emissionsdaten zu erfassen, liefern automatisierte Templates für CSRD-konforme Berichte und ermöglichen es auch größeren Unternehmen, regulatorische Vorgaben effizient zu erfüllen. Besonders stark sind diese Anbieter in der tiefgehenden Analyse europäischer Regulierung und in der Entwicklung technischer Tools zur Dokumentation und Auditierbarkeit.

Ein Beispiel für das Vertrauen des Marktes in europäische ESG-Infrastruktur ist die 110-Millionen-Euro-Finanzierungsrunde von Osapiens[JH1] . Das Mannheimer Start-up bietet eine Plattform zur ESG-Compliance und unterstützt Unternehmen insbesondere bei der Einhaltung von Lieferkettensorgfaltspflichten, CSRD-Anforderungen und der EU-Taxonomie. Die Finanzierungsrunde wurde unter anderem vom Growth Equity Fund von Goldman Sachs angeführt und zeigt, dass auch deutsche Anbieter im internationalen Wettbewerb bestehen können, sofern sie ihre technologische Basis entsprechend skalieren.

Skalierungsbarrieren: Fehlende globale Anschlussfähigkeit bremst aus

Trotz dieser Erfolge bleibt der Fokus vieler ESG-Start-ups regional begrenzt. Die Produktarchitektur, Datenmodelle und Schnittstellen sind häufig auf nationale oder EU-spezifische Standards zugeschnitten. Was fehlt, ist ein globaler Maßstab: Die Fähigkeit, verschiedene regulatorische Systeme – etwa die Anforderungen des International Sustainability Standards Board (ISSB) oder asiatischer Märkte – konsistent zu integrieren. Damit droht europäischen Anbietern der Zugang zu den globalen Märkten und zu Großkunden, die länderübergreifend berichten müssen, zunehmend verschlossen zu bleiben. Ein Fall aus der Praxis: Während ein deutsches ESG-Tool exzellent für CSRD geeignet ist, bietet es keine Schnittstellen zu US-GAAP-konformen ESG-Datenmodellen oder Anforderungen der Singapore Exchange (SGX) – ein Hindernis für international aufgestellte Unternehmen.

Während Europa auf ein umfassendes Regelwerk setzt, dominieren in anderen Regionen prinzipienbasierte oder sektorale Standards. Multinationale Unternehmen benötigen deshalb Plattformen, die flexibel auf unterschiedliche ESG-Frameworks reagieren können – sowohl inhaltlich als auch technologisch. Bisher [JH2] gelingt dies vor allem US-amerikanischen oder asiatischen Anbietern, die stärker auf API-basierte Lösungen, modulare Architekturen und Data Layer setzen. Der Mangel an standardisierten Schnittstellen in Europa verhindert bislang eine vergleichbare Skalierung.

Zukunftsperspektive: Interoperabilität als Schlüssel zum globalen Erfolg

Der künftige Erfolg europäischer ESG-Start-ups wird davon abhängen, wie gut sie Interoperabilität und Skalierbarkeit realisieren können[JH3] . Es braucht Lösungen, die sowohl regional tief als auch global anschlussfähig sind – mit automatisierter Übersetzung regulatorischer Anforderungen, KI-gestützter Datenvalidierung und cloud-basierter Integration in internationale ERP- und CRM-Systeme. Nur so lassen sich Synergien schaffen, die auch im Wettbewerb mit BigTechs und internationalen SaaS-Anbietern bestehen können. 

Ein konkretes Beispiel für eine international skalierbare ESG-Lösung ist die ESG-Plattform von Diginex[JH4] , die 17 globale Rahmenwerke unterstützt, darunter GRI (die „Global Reporting Initiative“), SASB (das „Sustainability Accounting Standards Board“) und TCFD (die „Task Force on Climate-related Financial Disclosures“). Kunden profitieren von einer umfassenden Unterstützung, die von Wesentlichkeitsbewertungen und Datenmanagement bis hin zur Einbindung von Interessengruppen, der Erstellung von Berichten und einem ESG-Rating-Support-Service reicht.

Um die globale Anschlussfähigkeit zu erreichen, sind drei Faktoren entscheidend: Erstens braucht es eine stärkere Konsolidierung der fragmentierten Anbieterlandschaft durch gezielte M&A-Aktivitäten. Zweitens ist Kooperation gefragt – zwischen Regulatoren, ESG-Start-ups, Investoren, Wirtschaftsprüfern und Ratingagenturen. Gerade die Zusammenarbeit mit großen Prüfgesellschaften kann helfen, ESG-Daten nicht nur zu erheben, sondern auch verlässlich zu zertifizieren und in die Abschlussprüfung zu integrieren. Drittens muss Kapital mobilisiert werden: Risikokapitalgeber sollten stärker auf ESG-Infrastrukturanbieter setzen, nicht nur auf Einzelanwendungen. Nur so lässt sich das europäische ESG-Ökosystem global skalieren.

Europa ist Pionier der ESG-Regulierung, doch ohne technologische Anschlussfähigkeit droht eine isolierte Führerschaft. Die große Herausforderung besteht darin, den lokalen Fokus mit globaler Reichweite zu verbinden. ESG-Start-ups in Europa haben das Potenzial, aus der Rolle des Compliance-Dienstleisters herauszutreten und zu strategischen Partnern einer globalen Nachhaltigkeitsökonomie zu werden, wenn sie es schaffen, ihre Lösungen interoperabel, skalierbar und zukunftsgerichtet zu denken.


 [JH1]Quelle: https://www.businessinsider.de/gruenderszene/business/esg-startup-osapiens-sammelt-120-millionen-euro-von-goldman-sachs-alternatives-ein/

 [JH2]Quelle: https://assets.kpmg.com/content/dam/kpmg/cn/pdf/en/2024/12/evolution-of-sustainability-reporting-in-asia-pacific-beyond-the-horizon-report.pdf

 [JH3]Quelle: https://itwelt.at/printausgabe/mit-ki-zur-naechsten-stufe-des-esg-reportings/

 [JH4]Quelle: https://www.eqs-news.com/news/corporate/esg-technologieanbieter-diginex-geht-an-die-frankfurter-wertpapierborse-und-tradegate/7f0c1b1b-831c-4c7b-8ab2-dfcf6c224cb9_de

Schlagwörter: Diginex
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