Der Biotech-Spezialist Heidelberg Pharma (DE000A11QVV0) macht beachtliche Fortschritte mit seinen innovativen Krebstherapien auf Basis des hochgiftigen Pilzgifts Amanitin. Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2025 zeigt sich das führende Entwicklungsprogramm HDP-101 zur Behandlung des Multiplen Myeloms weiterhin vielversprechend, während ein zweites Programm nun ebenfalls in die klinische Phase startet.
Heidelberg Pharma: Pilzgift zeigt Wirkung gegen hartnäckige Krebsarten
Bei der laufenden Phase I/IIa-Studie mit HDP-101 erwies sich auch die siebte Dosiskohorte mit einer verabreichten Dosis von 112,50 µg/kg als sicher und gut verträglich. Der Sicherheitsausschuss hat bereits grünes Licht für die achte Kohorte mit einer Dosis von 140 µg/kg gegeben – ein deutliches Zeichen dafür, dass die maximal verträgliche Dosis noch nicht erreicht ist und das therapeutische Fenster größer sein könnte als zunächst angenommen.
Besonders ermutigend: Eine Patientin aus der fünften Kohorte zeigt weiterhin eine vollständige Remission, also ein komplettes Verschwinden der Tumorzellen. Sie war zuvor mit verschiedenen anderen Therapien vorbehandelt worden und erhält nun kontinuierlich HDP-101 als Monotherapie. Auch bei weiteren Patienten zeigten sich vielversprechende biologische Aktivitäten und objektive Verbesserungen.
Pipeline-Erweiterung und solide Finanzierung bis 2027
Während die klinische Prüfung mit HDP-101 weiter voranschreitet, hat Heidelberg Pharma mit HDP-102 ein zweites Programm in die klinische Phase gebracht. Das auf CD37 abzielende ATAC soll bei Non-Hodgkin-Lymphomen eingesetzt werden, einer mit weltweit über 550.000 Neuerkrankungen pro Jahr relativ häufigen Krebsart. Die klinische Studie wird in der Republik Moldau, Israel und ausgewählten EU-Ländern durchgeführt, und die Dosierung des ersten Patienten wird in Kürze erwartet.
Auf der Finanzierungsseite konnte das Unternehmen ebenfalls positive Nachrichten vermelden. Durch die Anpassung des Vertrags mit HealthCare Royalty (HCRx) erhielt Heidelberg Pharma im März eine sofortige Zahlung von 20 Millionen US-Dollar. Im Gegenzug entfällt ein umsatzabhängiger Meilenstein von 15 Millionen US-Dollar für 2025, und die ursprünglich vereinbarte Zahlung bei Zulassung des Nierenkrebsdiagnostikums TLX250-CDx des Partners Telix wird von 75 auf 70 Millionen US-Dollar reduziert.
„Infolge der Anpassung des Lizenzvertrags mit HealthCare Royalty erhielten wir Anfang März eine weitere Zahlung über 20 Mio. USD. Diese und eine erwartete Zahlung in Höhe von 70 Mio. USD nach Marktzulassung von Telix‘ TLX250-CDx verlängern unsere Finanzierungsreichweite auf Basis der aktuellen Planung bis ins Jahr 2027“, erklärte Finanzvorstand Walter Miller.
Für das Geschäftsjahr 2025 rechnet der Vorstand mit Umsätzen und sonstigen Erträgen zwischen 9 und 11 Millionen Euro bei betrieblichen Aufwendungen zwischen 40 und 45 Millionen Euro. Das Betriebsergebnis wird zwischen -30 und -35 Millionen Euro erwartet. Weitere Studiendaten zu HDP-101 sollen Mitte Juni auf dem EHA-Kongress in Mailand präsentiert werden.