2024 war für hep global ein Jahr zum Vergessen. Der Solarspezialist aus Güglingen musste herbe Rückschläge verkraften. Der Umsatz brach von 73,3 auf 43,5 Millionen Euro ein. Auch die Gesamtleistung schrumpfte von 91,0 auf 46,5 Millionen Euro. Doch 2025 soll alles besser werden. Kann das inhabergeführte Familienunternehmen tatsächlich die Trendwende schaffen?
Projektverschiebungen belasten Bilanz dramatisch
Das Problem lag nicht in fehlender Nachfrage, sondern im ungünstigen Timing. Mehrere geplante Projektverkäufe verschoben sich vom Jahr 2024 ins laufende Jahr. Grund waren die erheblichen Unsicherheiten rund um die US-Wahl und das allgemein schwierige Marktumfeld. Das EBIT rutschte von respektablen 3,1 Millionen Euro tief ins Minus auf -4,8 Millionen Euro.
Besonders bitter: Das Konzernjahresergebnis stürzte von einem positiven 1,8 Millionen Euro auf verheerende -9,1 Millionen Euro ab. Immerhin lag das EBIT noch innerhalb der prognostizierten Spanne von -5 bis +1 Millionen Euro. Doch für die Investoren war das wohl nur ein schwacher Trost.
USA bleiben trotz massiver Probleme wichtig
Die Verwerfungen in den USA haben hep besonders hart getroffen. Drohende Zölle und Reformen bei Förderprogrammen sorgen weiterhin für massive Verunsicherung. Dazu kommen Projektverzögerungen, die zu zeitversetzten Meilensteinzahlungen führen. CFO Thomas Tschirf bleibt dennoch bemerkenswert optimistisch: Die USA würden langfristig eine wichtige Säule bleiben.
Die Argumentation ist nachvollziehbar: Die Nachfrage nach günstiger Solarenergie ist ungebrochen. Besonders Rechenzentren und die fortschreitende Digitalisierung treiben den Bedarf an PV-Großanlagen massiv an. Doch bis 2026 wird die erhöhte Kapitalbindung das Unternehmen weiter belasten.
Prognose 2025 macht vorsichtig Hoffnung
Für das laufende Jahr erwartet hep eine deutliche Erholung. Der Umsatz soll auf 45 bis 65 Millionen Euro steigen. Das EBIT könnte sogar spektakulär auf 5 bis 15 Millionen Euro springen. Die globale Pipeline umfasst beeindruckende 4,5 GWp, davon sind bereits 0,7 GWp baureif. Ob die durchaus ambitionierten Ziele aber tatsächlich erreicht werden, bleibt angesichts der jüngsten Erfahrungen abzuwarten.