Der Bundeshaushalt 2025 beschert der Bahn satte neun Milliarden Euro aus dem Sondervermögen für Infrastruktur. Davon will auch SBF (DE000A2AAE22) profitieren. Der Leipziger Spezialist für Schienenfahrzeuge, Beleuchtung und Sensorik sieht sich bestens positioniert für das angekündigte Wachstum. Doch wie realistisch sind die Erwartungen wirklich?
Optimaler Zeitpunkt für SBF
Die Investitionsoffensive kommt für SBF wie gerufen. Das Unternehmen beliefert bereits die großen Schienenfahrzeughersteller mit komplexen Innenausstattungen und Deckensystemen. Zudem bietet die Tochter Lunux Lighting spezielle Bahnsteigbeleuchtung an. Diese Doppelstrategie könnte sich jetzt auszahlen. Vorstand Robert Stöcklinger zeigt sich optimistisch und spricht von „überproportionaler Partizipation“ am Rail-Markt-Wachstum.
Besonders interessant: SBF ist als Tier-1-Systemlieferant direkt an die führenden Schienenfahrzeughersteller angedockt. Diese planen im Zuge der Korridorsanierungen und Elektrifizierungen ihre Flotten zu modernisieren. Dabei sind energieeffiziente Decken-, Licht- und Klimasysteme gefragt – genau SBFs Kernkompetenz.
Auftragsbestand soll deutlich wachsen
Mit aktuell 89,1 Millionen Euro im Auftragsbestand will SBF kräftig zulegen. Die OEM-Kunden haben bereits konkrete Modernisierungspläne in der Schublade. Gleichzeitig stehen umfangreiche Bahnhofsmodernisierungen an. Beides spielt SBF perfekt in die Karten. Das Unternehmen hofft auf zusätzliche Projektvergaben für seine bewährten Systeme.
Die Lunux-Tochter positioniert sich geschickt mit ihrer Hellux-Marke. Die Leuchten sind bereits nach Deutsche-Bahn-Richtlinien freigegeben und können sofort verbaut werden. Bei den angekündigten Bahnhofsmodernisierungen ein klarer Wettbewerbsvorteil.
Kritische Fragen bleiben
Die Eisenbahnverbände sprechen zwar von einer „guten Grundlage“ für den Schienenausbau. Allerdings fordern sie langfristige Finanzierungsgarantien. Für SBF bedeutet das: Die nächsten Jahre könnten sehr interessant werden. Doch wie nachhaltig sind die politischen Zusagen wirklich? Und kann SBF bei der erwarteten Auftragswelle auch liefern? Die Antworten werden über den Erfolg der Strategie entscheiden.