Die HomeToGo SE (ISIN: LU2290523658) hat ihre Jahresprognose angepasst. Grund ist die im August abgeschlossene Übernahme von Interhome, einem etablierten Anbieter von Ferienwohnungen. Die neuen Zahlen zeigen: Die Integration bringt kurzfristig Herausforderungen mit sich, langfristig aber erhebliches Potenzial. Auf Pro-forma-Basis, also so als wäre Interhome schon das ganze Jahr dabei gewesen, stellt das Unternehmen für 2025 Umsätze von rund 400 Millionen Euro und ein bereinigtes EBITDA von etwa 40 Millionen Euro in Aussicht.
Saisonalität drückt auf viertes Quartal
Die statutarische Prognose, die nur den tatsächlichen Zeitraum ab Ende August berücksichtigt, fällt deutlich verhaltener aus. HomeToGo erwartet nun einen Umsatz von mehr als 260 Millionen Euro. Das liegt über der ursprünglichen Schätzung von 230 Millionen Euro ohne Interhome. Beim bereinigten EBITDA geht es allerdings bergab: Statt mehr als 19 Millionen Euro werden nun nur noch über 11 Millionen Euro erwartet.
Der Grund dafür ist schnell gefunden. Interhome erwirtschaftet sein Geld hauptsächlich in der Reisehauptsaison. Im vierten Quartal hingegen schreibt das Geschäftsmodell traditionell rote Zahlen. Da die Übernahme erst gegen Ende der Hochsaison abgeschlossen wurde, bekommt HomeToGo die schwache Phase voll ab, ohne von der starken Saison entsprechend profitiert zu haben.
Cash-Bestand schrumpft durch Gastgeber-Zahlungen
Auch beim Free Cash Flow macht sich die Saisonalität bemerkbar. Für 2025 rechnet HomeToGo auf statutarischer Basis nicht mit einem positiven Wert. Das liegt daran, dass Interhome nach der Hauptsaison umfangreiche Zahlungen an die Gastgeber leisten muss. Der Kassenbestand von Interhome, der beim Closing noch bei rund 75 Millionen Euro lag, wird dadurch reduziert. Auf Pro-forma-Basis über das Gesamtjahr betrachtet wäre der Free Cash Flow allerdings positiv.
HomeToGo setzt auf B2B-Geschäft
Interessant ist auch eine strategische Änderung: HomeToGo gibt keine Prognose mehr für die Buchungserlöse ab. Stattdessen rückt das B2B-geführte Segment HomeToGo_PRO in den Fokus. Das zeigt, dass sich das in Luxemburg ansässige Unternehmen nach der Interhome-Übernahme neu ausrichtet. Die Prognose für 2026 will das Management im März zusammen mit den geprüften Zahlen für 2025 vorlegen.
Für Anleger bedeutet das: Die Integration von Interhome ist komplex und bringt kurzfristige Belastungen. Wer an die langfristige Story glaubt, muss durch diese Phase durch. Die kommenden Quartale werden zeigen, ob die Rechnung aufgeht.







