Die Intershop Communications AG (ISIN: DE000A254211) aus Jena hat durchwachsene Zahlen für die ersten neun Monate präsentiert. Der Umsatz ging deutlich zurück und das Ergebnis rutschte ins Minus. Eine Kapitalerhöhung soll nun den Spielraum erweitern.
Umsatzrückgang bei Intershop
In den ersten drei Quartalen 2025 erzielte Intershop einen Umsatz von 25,2 Millionen Euro. Das liegt 15 Prozent unter dem Vorjahr. Hauptgründe waren der geplante Rückgang im Service- und Lizenzgeschäft sowie ein schwaches Neukundengeschäft. Die Cloud-Erlöse blieben mit 15,3 Millionen Euro stabil auf Vorjahresniveau. Der Anteil am Gesamtumsatz stieg auf 61 Prozent. Die Cloud-Marge lag mit 65 Prozent auf stabilem Niveau.
Cloud-Aufträge unter Druck
Der Cloud-Auftragseingang sank auf 11,0 Millionen Euro nach 14,7 Millionen im Vorjahr. Die Investitionszurückhaltung der Kunden macht sich bemerkbar. Der jährlich wiederkehrende Cloud-Umsatz (ARR) wuchs nur um drei Prozent auf 19,8 Millionen Euro. Der Net New ARR lag bei minus 0,3 Millionen Euro, belastet durch auslaufende Verträge und Währungseffekte. Ohne Währungseinflüsse betrug der Net New ARR 0,3 Millionen Euro. Die Lizenz- und Wartungserlöse fielen auf 4,9 Millionen Euro. Im Vorjahr hatten Nachlizenzierungen das Geschäft gestützt.
Intershop dreht an der Kostenschraube
Das operative Ergebnis (EBIT) rutschte auf minus 1,4 Millionen Euro ab. Im Vorjahr hatte man noch 0,6 Millionen Euro verdient. Im dritten Quartal allein lag das EBIT bei minus 0,5 Millionen Euro. Ohne Einmalaufwendungen von 0,6 Millionen Euro für Personalabbau wäre das Quartal ausgeglichen gewesen. Die Vertriebs- und Marketingkosten wurden von 5,9 auf 4,6 Millionen Euro gesenkt. Gleichzeitig stiegen die Ausgaben für Forschung und Entwicklung um 15 Prozent auf 5,4 Millionen Euro. Das Geld fließt in die Plattform und KI-Initiativen.
Kapitalerhöhung schafft Spielraum
CEO Markus Dränert zeigte sich vorsichtig optimistisch. Die erfolgreiche Kapitalerhöhung erweitert den finanziellen Handlungsspielraum. Das Eigenkapital lag zum Stichtag bei 9,1 Millionen Euro. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit verbesserte sich deutlich auf 1,6 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr erwartet Intershop einen Umsatzrückgang von zehn bis 15 Prozent. Das EBIT soll im unteren einstelligen Millionen-Bereich negativ ausfallen. Der Net New ARR wird zwischen 1,0 und 2,0 Millionen Euro erwartet. Das Marktumfeld bleibt schwierig, aber die Kostensenkungen zeigen erste Wirkung.







