Der Stahlhändler Klöckner & Co SE (DE000KC01000) ist solide in das Geschäftsjahr 2025 gestartet, trotz eines weiterhin herausfordernden makroökonomischen Umfelds. Der Konzern konnte seinen Absatz im ersten Quartal 2025 im Vergleich zum Vorjahresquartal leicht um 2,7 Prozent auf 1,2 Millionen Tonnen steigern. Gegenüber dem Vorquartal fiel der Anstieg mit 13,9 Prozent sogar deutlich stärker aus.
Absatzsteigerung trotz Preisdruck
Aufgrund eines niedrigeren durchschnittlichen Preisniveaus lag der Umsatz von 1,7 Milliarden Euro leicht unter dem Vorjahresniveau. Das operative Ergebnis (EBITDA) vor wesentlichen Sondereffekten betrug 42 Millionen Euro und lag damit deutlich über dem Wert des Vorquartals (32 Millionen Euro) und wie prognostiziert auf dem Niveau des Vorjahresquartals. Die Verbesserung ist insbesondere auf die gesteigerte Nachfrage nach Stahl- und Metallprodukten im Segment Kloeckner Metals Americas sowie auf eine Erhöhung des Marktanteils in diesem Segment zurückzuführen.
Das Konzernergebnis belief sich in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres auf -28 Millionen Euro, nach -32 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie verbesserte sich dementsprechend auf -0,28 Euro nach -0,33 Euro im Vorjahresquartal. Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit lag im ersten Quartal bei -118 Millionen Euro, gegenüber -44 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Nach Auszahlungen für Investitionen in Höhe von 23 Millionen Euro betrug der Free Cashflow in den ersten drei Monaten -141 Millionen Euro.
Strategische Fokussierung auf Kernmärkte
Klöckner & Co hat den Verkauf seiner brasilianischen Tochtergesellschaft erfolgreich abgeschlossen – eine konsequente Ausrichtung auf das höherwertige Geschäft in Nordamerika und der DACH-Region. Mit den Ende März vereinbarten Übernahmen des Kölner Unternehmens Ambo-Stahl und von Haley Tool & Stamping in den USA baut der Konzern sein Angebot als Technologiepartner in zukunftsstarken Branchen aus.
Durch die Akquisition von Ambo-Stahl erweitert Klöckner seine Fähigkeiten sowie sein Produkt- und Serviceportfolio um Dienstleistungen für verschleiß- und hochfeste Spezialstähle. Damit wird das Unternehmen künftig in der Lage sein, die wachsende Nachfrage in den Sektoren Verteidigung und Infrastruktur noch besser zu bedienen. Die Übernahme von Haley Tool & Stamping nahe Nashville erweitert die Fertigungskapazitäten um moderne Stanzpressen und soll das Wachstum in den Bereichen Automobil, Luft- und Raumfahrt sowie in der industriellen Fertigung beschleunigen.
Optimistischer Ausblick und Strategie bis 2030
Für das zweite Quartal 2025 erwartet Klöckner & Co ein EBITDA vor wesentlichen Sondereffekten von 60 bis 90 Millionen Euro – und damit deutlich über Vorquartal sowie Vorjahresquartal. Diese positive Entwicklung ist vor allem auf die gestiegenen Stahlpreise, insbesondere in den USA, zurückzuführen. Mit dem Strategie-Update „Klöckner & Co: Leveraging Strengths – Step Up 2030“ leitet das Unternehmen die nächste Phase seines Wachstumskurses ein.
Ziel ist es, bis 2030 das führende Service-Center- und Metallverarbeitungsunternehmen in Nordamerika und Europa zu werden, mit einem normalisierten EBITDA im mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich bei einer EBITDA-Marge von über 5 Prozent. Außerdem strebt der Konzern eine Rendite auf das eingesetzte Kapital von mindestens 10 Prozent an. Das Unternehmen will sich dabei konsequent auf die Maximierung des Kundennutzens konzentrieren und von einer höheren Profitabilität profitieren, während die Ergebnisvolatilität sowie die Abhängigkeit von der Stahlpreisentwicklung weiter deutlich reduziert werden sollen.