Der Wind weht günstig für die Cuxhavener. Die PNE AG (DE000A0JBPG2) hat einen veritablen Coup gelandet und wird künftig einen der wichtigsten deutschen Industriekonzerne mit grünem Strom versorgen. Der Halbleiterhersteller Infineon bezieht die nächsten zehn Jahre Windenergie aus Brandenburg – ein Deal, der zeigt, wohin die Reise in der Energiewende geht. Solche langfristigen Verträge gewinnen in der deutschen Industrie zunehmend an Bedeutung, denn sie bieten Planungssicherheit in turbulenten Zeiten.
Windparks aus Brandenburg für bayerische Chipfabriken
Konkret stammt der Ökostrom aus den brandenburgischen Windparks Schlenzer und Kittlitz III. Diese verfügen zusammen über eine Leistung von 24 Megawatt und sollen während der Vertragslaufzeit rund 550 Gigawattstunden grünen Strom liefern. Infineon versorgt damit seine deutschen Standorte in Dresden, Warstein, Regensburg und München-Neubiberg.
Das zeigt eindrucksvoll, wie die Industrie zunehmend auf direkte Stromlieferverträge setzt, um ihre Klimaziele zu erreichen. Halbleiterfabriken zählen zu den energieintensivsten Produktionsstätten überhaupt, weshalb die Versorgung mit grünem Strom für Infineon strategisch wichtig ist. Die Entscheidung für PNE als Partner unterstreicht das Vertrauen in die Leistungsfähigkeit der Norddeutschen.
PNE profitiert mehrfach vom Infineon-Deal
Roland Stanze, Betriebschef bei PNE, freut sich über die Zusammenarbeit mit dem Industrieriesen. Die Nachfrage nach solchen Power Purchase Agreements mit längeren Laufzeiten bleibe hoch, betont er. Verständlich: In unsicheren Zeiten wollen Unternehmen kalkulierbare Energiekosten. Für Stromproduzenten wie PNE bedeuten solche Verträge andererseits planbare Einnahmen über viele Jahre – eine Win-win-Situation also. Zudem stärkt der Deal die Position von PNE am Markt, denn Referenzen dieser Größenordnung öffnen Türen zu weiteren Industriekunden.
Komplexe Verhandlungen in volatilen Zeiten
Allerdings verschweigt man bei PNE nicht, dass der Deal in einem anspruchsvollen Umfeld zustande kam. Christoph Reisky, verantwortlich für die Vertragsgestaltung, spricht von zunehmender Volatilität und Unsicherheit am Markt. Umso wichtiger seien ausgewogene Risikoverteilung, innovative Handelskonzepte und gegenseitiges Vertrauen geworden. Die stark schwankenden Strompreise der vergangenen Jahre haben sowohl Produzenten als auch Abnehmer vorsichtiger werden lassen.
Eine Binsenweisheit vielleicht, aber eine, die man sich in der Branche offenbar immer wieder ins Gedächtnis rufen muss. Die Cuxhavener haben sich in über 30 Jahren am Markt einen Namen als verlässlicher Projektierer gemacht. Der Infineon-Deal könnte nun als Referenz für weitere Großaufträge dienen und die Tür zu anderen DAX-Konzernen öffnen. Denn eines ist klar: Der Hunger der deutschen Industrie nach grünem Strom wird nicht kleiner werden.







