Nach schwierigen Jahren meldet sich STRATEC (DE000STRA555) eindrucksvoll zurück. Das erste Quartal 2025 bescherte dem Birkenfelder Analysetechnik-Unternehmen ein zweistelliges Umsatzwachstum und eine beeindruckende Margenverbesserung. Ist das der Auftakt zu einer nachhaltigen Erholung oder nur ein kurzes Aufflackern?
Die Geschäfte laufen wieder rund
Mit 60,4 Millionen Euro Umsatz legte STRATEC um satte 12,0 Prozent zu. Währungsbereinigt waren es immer noch starke 10,9 Prozent. Besonders erfreulich: Das adjustierte EBIT schnellte um 83,6 Prozent auf 5,4 Millionen Euro hoch. Die entsprechende Marge verbesserte sich um 350 Basispunkte auf 8,9 Prozent. Diese Zahlen zeigen, dass die in den vergangenen Jahren eingeleiteten Effizienzmaßnahmen greifen.
Treiber des Wachstums waren vor allem Serviceteile und Verbrauchsmaterialien. Dieses höhermargige Geschäft entwickelte sich sehr dynamisch und profitierte von anziehenden Testvolumen. Auch die Entwicklungs- und Dienstleistungen wuchsen signifikant, während das Systemgeschäft moderat rückläufig war.
STRATEC setzt auf Software und Cybersecurity
Besonders interessant sind die neuen Geschäftsfelder, die STRATEC erschließt. Die steigenden Cybersecurity-Anforderungen für Laborprodukte eröffnen lukrative Chancen. Software-Lösungen in diesem Bereich sind stark nachgefragt. Gleichzeitig führt das Unternehmen fortgeschrittene Verhandlungen über Programme zur Verlängerung des Produktlebenszyklus bereits zugelassener Systeme.
Diese Diversifikation macht strategisch Sinn. Statt nur einmalig Analysensysteme zu verkaufen, generiert STRATEC wiederkehrende Umsätze über den gesamten Produktlebenszyklus. Das erhöht die Planbarkeit und verbessert die Margen.
Personal wird abgebaut, Effizienz steigt
Die Mitarbeiterzahl sank um 2,0 Prozent auf 1.443 Beschäftigte. Dieser Rückgang ist Teil des 2023 eingeleiteten Ergebnisverbesserungsprogramms. Die Kapazitätsanpassungen zahlen sich aus: Trotz weniger Personal wächst das Unternehmen wieder und wird profitabler. Das zeigt, dass STRATEC die richtigen Stellschrauben gefunden hat.
Vorsichtiger Optimismus für 2025
Für das Gesamtjahr 2025 bestätigt STRATEC den Ausblick. Währungsbereinigt soll der Umsatz im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen. Die adjustierte EBIT-Marge wird bei 10,0 bis 12,0 Prozent erwartet – nach 13,0 Prozent im Vorjahr. Diese leichte Abschwächung ist der erwarteten Geschäftsmischung geschuldet.
Besonders das vierte Quartal könnte stark werden. Dann erwartet das Management deutlich steigende Ergebnisbeiträge aus Entwicklungs- und Dienstleistungen. Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte sollen 8,0 bis 10,0 Prozent des Umsatzes betragen – eine Steigerung gegenüber 7,1 Prozent im Vorjahr.
Risiken bleiben bestehen
Allerdings warnt STRATEC vor erhöhter Volatilität im Bestellverhalten der Kunden. Pandemie-Nachlaufeffekte, geopolitische Konflikte und potenzielle Handelshemmnisse sorgen für Unsicherheit. Diese Faktoren machen Prognosen schwieriger als üblich. Dennoch zeigt die solide Entwicklung im ersten Quartal, dass STRATEC auf dem richtigen Weg ist – auch wenn der Gegenwind stärker werden könnte.