Die Südzucker AG (ISIN: DE0007297004) meldet eine spürbare Verbesserung im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres. Nach einem schwachen ersten Halbjahr erwartet Europas größter Zuckerproduzent für die Monate September bis November 2025 ein deutlich höheres EBITDA und operatives Ergebnis als im Vorjahreszeitraum. Damals hatte das Unternehmen ein EBITDA von 82 Millionen Euro und ein negatives operatives Ergebnis von minus 33 Millionen Euro verbucht. Die nun prognostizierte Aufhellung ist ein Hoffnungsschimmer für die gebeutelte Branche.
Jahresprognose bleibt unverändert
Trotz der positiven Signale aus dem dritten Quartal bekräftigt der Vorstand die bereits angepasste Jahresprognose. Der Konzernumsatz soll deutlich auf 8,3 bis 8,7 Milliarden Euro zurückgehen. Das EBITDA wird zwischen 470 und 570 Millionen Euro erwartet, während das operative Ergebnis in einer Bandbreite von 100 bis 200 Millionen Euro liegen dürfte.
Die Vorsicht ist nachvollziehbar. Das weltwirtschaftliche Umfeld bleibt angespannt und die Auswirkungen geopolitischer Spannungen sind schwer kalkulierbar. Die Zuckerpreise unterliegen erheblichen Schwankungen und die Nachfrage in den Kernmärkten entwickelt sich uneinheitlich.
Südzucker kämpft mit schwierigem Umfeld
Mit 21 Zuckerfabriken und zwei Raffinerien ist Südzucker der dominierende Akteur im europäischen Zuckermarkt. Die Präsenz reicht von Frankreich über Deutschland und Österreich bis nach Osteuropa. Doch die schiere Größe schützt nicht vor Marktrisiken.
Das Segment Spezialitäten mit Bereichen wie BENEO, Freiberger und PortionPack Group entwickelt sich auf Wachstumsmärkten. Auch CropEnergies als führender Ethanolhersteller in Europa trägt zur Diversifizierung bei. Die Segmente Stärke und Frucht runden das Portfolio ab.
Transformation braucht Zeit
Die angekündigte Ergebnisverbesserung im dritten Quartal ist ein positives Signal, aber noch keine Entwarnung. Das Mannheimer Unternehmen beschäftigt rund 19.300 Mitarbeiter und erzielte im Geschäftsjahr 2024/25 einen Umsatz von etwa 9,7 Milliarden Euro.
Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Trendwende nachhaltig ist. Anleger sollten die Quartalszahlen genau im Auge behalten. Die Aktie reagiert traditionell sensibel auf Ergebnisentwicklungen. Wer auf eine Erholung der europäischen Zuckerindustrie setzt, findet bei Südzucker den Branchenprimus. Doch Geduld bleibt gefragt.







