Die Münchner machen ernst mit der Fokussierung. Allgeier (ISIN DE000A2GS633) verkauft das IT-Managed-Services-Geschäft an den Private-Equity-Investor Synova. Die Tochter Allgeier IT Services GmbH macht rund 50 Millionen Euro Umsatz und bedient vor allem mittelständische Kunden. Die Bewertung liegt im oberen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Das Closing soll in den kommenden Wochen erfolgen.
Zweiter Verkauf innerhalb kurzer Zeit
Nach dem Verkauf des Personaldienstleistungsgeschäfts 2024 ist dies der zweite große Schritt zur Konzentration aufs Kerngeschäft. Allgeier will sich künftig voll auf Softwarelösungen und KI-basierte Plattformen für die Digitalisierung konzentrieren. Das klingt strategisch sinnvoll. Denn im IT-Dienstleistungsmarkt herrscht harter Wettbewerb, die Margen sind unter Druck.
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Die Abkehr vom Managed-Services-Geschäft ist konsequent. Diese Sparte erfordert hohe Personalkapazitäten und bringt vergleichsweise wenig Ertrag. Softwareprodukte und Plattformen versprechen dagegen bessere Margen und höhere Skalierbarkeit. Wenn Allgeier das konsequent durchzieht, könnte sich die Profitabilität mittelfristig verbessern.
Allgeier konzentriert sich auf zwei Segmente
Nach den Verkäufen bleibt Allgeier mit zwei Konzernsegmenten zurück: Enterprise IT und mgm technology partners. Dort arbeiten über 3.100 Mitarbeiter an 48 Standorten weltweit. Im Geschäftsjahr 2024 erzielte das fortgeführte Geschäft einen Umsatz von 403 Millionen Euro. Das ist eine solide Basis, aber kein überragendes Wachstum.
Die Frage ist: Wie viel bringt der Verkauf wirklich? Die Bewertung im oberen zweistelligen Bereich könnte alles zwischen 50 und 99 Millionen Euro bedeuten. Für ein Geschäft mit 50 Millionen Euro Umsatz wäre das nicht üppig. Entscheidend wird sein, was Allgeier mit dem Geld macht.
Strategie muss sich beweisen
Die Fokussierung ist richtig, aber sie garantiert keinen Erfolg. Der Markt für Softwarelösungen ist ebenfalls hart umkämpft. Große Player wie SAP, Microsoft und Salesforce setzen die Standards. Mittelständische Anbieter müssen Nischen besetzen und dort überzeugen. Allgeier ist laut Lünendonk-Liste führend im deutschen Mittelstand. Doch das reicht nicht für internationales Wachstum. Für Anleger bleibt die Aktie vorerst eine Wette auf die Umsetzung der Strategie. Wenn Allgeier die Erlöse clever reinvestiert und die Margen steigen, könnte sich das lohnen.







